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Kitaöffnung für alle erfordert solidarische Umverteilung

Wenn jetzt schrittweise alle Kinder in die Kitas zurückkehren (was wir richtig finden) und dort in kleineren und stabilen Gruppen (was wir notwendig finden) betreut werden sollen und gleichzeitig etwa 20% des Personals wegen relevanter Vorerkrankungen nicht eingesetzt werden kann, dann geht das nur, wenn einige von denen, die jetzt eine Notbetreuung nach Bedarf bekommen, wieder etwas Betreuungszeit abgeben.

"Ausweitung durch Teilung" bedeutet, dass allen Kindern ein verlässliches Angebot von durchschnittlich 4h täglich gemacht wird, das man auch tage- oder wochenweise zusammenfassen kann. Und für einen kleinen Teil von 10-20% der Kinder kann man dann auch eine längere Betreuung gewährleisten. Mehr geht nicht, wenn man den Infektionsschutz nicht ganz über Bord werfen will. Dieses reduzierte Kitaangebot kann und muss dann durch gegenseitige Elternselbsthilfe ergänzt werden, weil es ja sonst in vielen Fällen nicht reicht, um die Arbeitszeiten abzudecken.

Wie das genau geht, muss in den Kitas vor Ort abgesprochen werden, weil die Bedingungen ja sehr unterschiedlich sind. Und damit dieser für alle Beteiligten anstrengende Prozess erfolgreich sein kann, braucht man dafür ein paar verlässliche Vorgaben von der Politik, die nicht von vornherein unrealistisch sind.

Leider ist der Senat nach ersten Protesten von Eltern, die nun wieder weniger Betreuung abbekommen sollten, eingeknickt und verspricht allen alles - verlässliches Angebot für alle und Betreuung nach Bedarf für alle Kinder von der Relevanzliste (sind ca. 50%) und das auch noch in kleinen und stabilen Gruppen. Das kann nicht aufgehen und wir haben den Senat in einer Pressemitteilung aufgefordert, hier zu Wahrheit und Klarheit zurückzukehren.